Translation

Dienstag, 7. Juni 2016

Ilse und ihr Mobilar die Zweite

Heute war es endlich soweit, Ilse wollte zum ersten Mal ihre neuen Möbel begutachten, auch wenn noch nicht alle Zimmer geliefert wurden.  Als erstes wollte sie natürlich das Schlafzimmer sehen. Ihrer Meinung nach ist das Schlafzimmer der wichtigste Ort im ganzen Haus. Wer nicht gut schläft, kann auch nicht gut drauf sein. (Originalton Ilse)
Also führte Andrea die Innenarchitektin, Ilse in das neue Schlafgemach.


Der Schminktisch sagte Ilse sehr zu. Ebenso hatte das neue Chaiselounge absolut Ilses Geschmack getroffen. Sie hegt ja eh eine Vorliebe für diese Art von Liegemöbel.
Nach einem kurzen Probeliegen, setzte Ilse sich auf ihr Bett um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Eine Weile schaute sie sich um und begutachtet die neuen Möbel etwas kritisch. Andrea war schon ganz hibbelig, weil Ilse so gar nichts dazu sagte wie ihr der japanische Teil der Einrichtung gefällt. Da huschte über Ilses Gesicht ein Lächeln und schon sprudelte es aus ihr hinaus.

Also Andrea, die weißen Möbel sind wirklich toll, die japanischen ja eigentlich auch, doch das ist mir zu viel Durcheinander. Aber keine Bange, du musst jetzt nicht mit dem Möbelhaus verhandeln ob die das alles zurück nehmen. Ich hab eine viel bessere Idee. Lass mich nur mal kurz telefonieren.
Keine 5 Minuten später klingelte es an der Tür und Ilse bat Kathi Kirsch hinein. Ilse hatte sie per Telefon gebeten, doch mal ihre neuen Möbel anschauen zu kommen.

Kathi Kirsch kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.  Vor allem die japanischen Möbel hatten es ihr angetan. Sie beglückwünschte Ilse zu diesen tollen Möbeln, die ja wirklich einmalig wären.
Da konnte Ilse es nicht mehr aushalten und sagte zu Kathi: Bin ich froh das die Möbel dir gefallen, die sind nämlich für dich. Wenn du sie für deine kleine 1,5 Zimmerwohnung haben möchtest.
Da wusste Kathi nicht mehr was sie sagen sollte und fiel Ilse einfach um den Hals.
Andrea piepste etwas überfordert aus dem Hintergrund: Äh ich hab jetzt aber gar keinen Möbelpacker hier.  Da lachten Ilse und Kathi nur im Chor und riefen: Nicht verzagen, Magnus fragen.


Und natürlich kam Magnus vorbei und half die Möbel zu transportieren. Doch Kathi wich nicht von seiner Seite. Diese wundervollen Schätze wollte sie auf keinen Fall aus den Augen lassen.
Nachdem Magnus die ersten Teile in Kathis Microwohnung getragen hatte, zweifelt er an, das das überhaupt passen könnte. Da war es nun an Andrea, zu lachen. Keine Bange Magnus, überlass das nun mal mir.  Aber erstmal würde ich sagen: Schaut mal was Ilse noch bestellt hat, damit die Wohnung auch wirklich ganz passend eingerichtet wird.
Kathi wusste nicht was sie sagen sollte. Nun hatte Ilse extra für sie noch ein japanisches Futonbett bestellt. Das war alles ein bißchen viel auf einmal für Kathi und sie musste sich erstenmal setzten. Das nutze Andrea aus und meinte: Geh du ruhig mal mit Magnus einen Kaffee trinken, das mit dem einrichten ist ja mein Job. Ich erledige das schon alles für dich.
 Die Herausforderung bei Kathis Wohnung war wirklich, das sie so klein ist. Doch das hat Andrea gut gelöst. Der Raumteiler kam mitten rein und verdeckt so den Ofen wenn er nicht benötigt wird.
Wenn man jedoch kochen möchte, kann man den Raumteiler komplett vor den Wohnzimmertisch schieben, so, dass die Kommode und der Herd gut erreichbar sind. Natürlich beließ Andrea es nicht beim schnöden Aufstellen der Möbel, sondern stellte direkt ein paar Sushihäppchen in die Küche. Wenn schon, denn schon, dachte sie sich.

Das Futonbett passte wirklich haarscharf in das Microobergeschoß. Da Kathi es ja schon gewohnt war, das sie dort wirklich nur schlafen kann, war das aber kein Problem. Die Bettbreite hat sich sogar verbessert.  Nun passt auch endlich der Kuschelbär mit ins Bett. Nur die passende Bettwäsche muss noch besorgt werden.
Im Erdgeschoß stieß Andrea dann aber doch an ihre Grenzen als sie die letzten Feinheiten anbringen wollte.
Bei den Hausmenschen von Kathi hatte sie ein paar kleine japanische Gebamsel erbeutet und wollte diese nun an die Decke hängen. Nun stand sie auf dem Stuhl und fluchte: Das darf doch nicht wahr sein, so eine winzige Bude und dann die Decke zu hoch.  Da konnte nur einer helfen.
 Genau, Magnus! Und natürlich half er.

 Nun war Andrea zufrieden und Kathi durfte die Wohnung besichtigen.
Diese war einfach nur hingerissen von Andreas Ideenreichtum und freute sich wie ein Schneekönig. Da Kathi ja nicht beim einrichten hatte helfen dürfen, war sie währenddessen anderweitig aktiv gewesen. Sie hatte alles vorbereitet für einen japanischen Dankeschön-Tee.
Das Geschirr hatte sie mal im Gepäck ihres Großlings aus Asien heim geschmuggelt. Doch jetzt wo sie es endlich benutzten wollte, stellte sie fest: Am Wasserhahn kriege ich die Kanne nie voll.
Doch Kathi ist ja erfinderisch. Also schnappte sie sich einen Eimer und füllte die Teekanne mit frischgeschöpftem Brunnenwasser.




Damit der Tee auch nach etwas schmeckt, musste tatsächlich die ganze Vorratsdose in die Kanne geschüttet werden.  Just als der Tee fertig war kamen auch die geladenen Gäste.
Ilse hatte in weiser Voraussicht ihren Schaukelstuhl mitgebracht. Vom Boden wäre sie nicht mehr hoch gekommen. Und sie hatte geahnt das Kathi den Tee auch typisch japanisch auf demFußboden servieren würde.

 Nach der ersten Runde Tee reichte Kathi dann auch den Reiswein rund.
Dieser löste bei Andrea der Innenarchitektin die Zunge, wo sie doch sonst eher zurückhaltend war.
Sie flüsterte: Wisst ihr, eigentlich heiße ich ja Martina Andersen. Aber weil ich Angst hatte das ihr mich Tine nennt, wie diese komische Tante aus dem Fernsehn, hab ich mich mit meinem veränderten Nachnamen vorgestellt.
Ilse schaute ganz erstaunt und meinte: Hicks welche Tine meinst du denn? Ich kenne keine Tine aus dem Fernsehen.
Da fiel Andrea die ja eigentlich Martina heißt ein Stein vom Herzen und sie erzählte von der Frau aus dem Fernsehn so viele komische Sachen das bald alle unter demTisch lagen vor lachen. Ja das konnten sie verstehen, da hätten sie auch nicht Tine genannt werden wollen. Sie versprachen feierlich immer Martina und nie Tine zu sagen. Und mit einem letzten Schluck Reiswein wurde die Namensänderung / Beichte besiegelt.